Tröbes und sein Hammergut Waltenrieth

Der Ortsname deutet auf slavischen Ur-sprung hin. 1289 wurde Tröbes (damals Treventz) erstmals urkundlich erwähnt. Das Kloster Ensdorf erhielt vom Kloster Wald-sassen Einkünfte aus einem Hof in Treventz. 1335 war Droschenreuth, so hieß der Ort bis zum 16. Jahrhundert, der Pfarrei Moosbach zehentpflichtig. 1336 gehörte Tröbes dem Kloster St. Emmeram in Regensburg und wurde durch die Propstei Böhmischbruck verwaltet. Tröbes und Waltenrieth bildeten ab 1821 eine selbständige Gemeinde. 1852 erhielt Tröbes eine Volksschule. Bei einem Großbrand im Jahre 1903 brannten 13 Anwesen und zahlreiche Nebengebäude ab. 1933 wurde eine Filialkirche errichtet.

Über viele Jahrhunderte bestimmten die Eisenhämmer das wirtschaftliche Leben der Oberpfalz. Mit Recht kann das Gebiet deshalb "europäisches Eisenzentrum" oder "Ruhrgebiet des Mittelalters" bezeichnet werden. Auch die Werke am Tröbesbach gehörten der Hammereinigung von 1387 an. Das ehemalige Hammergut Waltenrieth wurde als "Walpretsriut" im Jahre 1283 erstmals genannt. 1452 erhielt Waltenrieth von Pfalzgraf Otto den Hammerbrief. Anfang des 16. Jahrhunderts existierten zwei Hammerstätten, Oberwaltenrieth als Schienhammer und Unterwaltenrieth als eisenverarbeitender Hammer bzw. Blech- und Waffenhammer. In Mitterwaltenrieth befanden sich Arbeiterwohnungen. 1597 verlieh Kurfürst Friedrich IV. dem Hammer ein Wappen. Ein Kampfschwert vom Hammer Waltenrieth mit der unverwechselbaren Schlagmarke befindet sich im Stadtmuseum Amberg.
Im 30-jährigen Krieg wurden die Hämmer zerstört. Danach war die Zeit der Hammerwerke vorbei. Simon Hanauer stieg deshalb 1818 in das neue Geschäft ein und gründete ein Spiegelglasschleif- und Polierwerk. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kündigte sich aber auch der Niedergang dieser Industrie an.

       
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