Der Aussichtspunkt "Auf der Wache"

Hier auf dieser 590 m hohen Erhebung wurden über Jahrhunderte hinweg während der Kriegszeiten die Truppenbewegungen beobachtet. So im 30-jährigen Krieg, als in den ersten Frühlingstagen des Jahres 1621 gewaltige im Osten aufsteigende Rauchsäulen den Bewohnern des Moosbacher Landes die Ankunft der Mansfeldischen Truppen (ca. 12.000 Mann) ankündigten. Allmählich kamen die ersten Flüchtlinge und Hiobsbotschaften. Es erschienen abgehetzte Greise, bleiche, müde Kinder, zu Tod erschrockene Frauen und Mädchen, geschart um grimmige Männer, die ihre armselige Habe auf dem Rücken mitschleppten oder auf Handkarren vor sich her schoben. Genau 200 Jahre vorher blickten von diesem Punkt aus ängstlich die Menschen ins Land, denn sie hatten Angst vor den anrückenden, mordenden und brennenden Hussiten. Dieser Punkt mit seinem Blick weit hinaus ins Oberpfälzer Land wird deshalb von alters her von der Bevölkerung "Auf der Wache" oder "d`Wacht" genannt. Auch in der jüngeren Geschichte war hier ein Beobachtungspunkt, die sog. Flugwache, eingerichtet. Sie gehörte zu einer Kette von Flugwachen entlang der Ostgrenze des Deutschen Reiches und hatte die Aufgabe, den Luftraum zu überwachen. Flugaktivitäten wurden hier registriert und weiter gemeldet. Das Personal setzte sich hauptsächlich aus älteren Bürgern der näheren Umgebung zusammen. Die Flugwache war rund um die Uhr besetzt. Die Grundmauern der Flugwache sind noch vorhanden, aber mit ca. 40 Zentimeter Erdreich überdeckt (s. Skizze rechts). Südwestlich von diesem Punkt befinden sich die beiden Orte Saubersrieth (1255 Rodungs-siedlung der Grafen von Ortenburg-Murach) und Niederland (1336 als Niederau im Besitz der Probstei Böhmschbruck). Beide Orte bildeten zusammen mit Ödpielmannsberg, Mühlschleif und Pfaffenrieth bis 1939 die Gemeinde Niederland.

       
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