Die Wallfahrt zur Wieskirche bei Grub

Die Bürgerstochter Elisabeth Hiltner aus Moosbach brachte von einer Wallfahrt eine Holzfigur des gegeißelten Heilands, die am Gnadenbild "Auf der Wies" bei Steingaden berührt wurde, nach Moosbach mit und setzte sie in eine Feldkapelle. Das Bildnis bekam in kurzer Zeit großen Zulauf aus nah und fern. Aufgrund der immer häufiger zu hörenden Wunderberichte und des immer stärker werdenden Pilgerandrangs bat der Moosbacher Pfarrer Georg Andreas Schmelzer das Ordinariat in Regensburg, die Kapelle erweitern zu dürfen. Das Pflegamt Treswitz regte aber an, gleich eine neue, größere Kirche zu errichten. Am 15. Oktober 1752 wurde die Wieskirche geweiht und das Gnadenbild aus der Kapelle in die neue Wallfahrtskirche übertragen. Von 1766 bis 1769 wurde an der Nordseite der Kirche ein Barockturm errichtet. Das Gnadenbild des gegeißelten Heilandes wird seither von einem prachtvollen Altar mit der Darstellung der Kreuzigung Christi eingerahmt. Ebenso eindrucksvoll sind die beiden Seitenaltäre, sowie die Kanzel und die beiden Beichtstühle. Allerdings fehlen in der Kirche entsprechende Deckengemälde. An der Rückwand des Kirchenschiffes geben Votivgaben und -bilder Zeugnis von den vielfachen Gebets-erhörungen. Nach der Errichtung der Wieskirche erlebte die Wallfahrt ein überwältigendes Aufblühen. Die Pilger kamen bis von Wien, Eger und Pilsen in Böhmen. In der Folgezeit nahmen die Pilgerströme wieder spürbar ab. Dennoch hat die Moosbacher Wies nie ihren Glanz verloren. Gerade in den letzten Jahren lebt die Wallfahrt wieder auf. Auf dem Weg von Moosbach zur Wieskirche liegt das Augenbrünnerl mit der Statue des hl. Johannes Nepomuk. Das Wasser des Brunnens soll zahlreiche Wunderheilungen bewirkt haben. In unmittelbarer Nähe der Wieskirche befindet sich das Dorf Grub. 1283 erstmals urkundlich erwähnt, war es lange Zeit ein Landsassengut mit niederer Gerichtsbarkeit.

       
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