Die Klostergüter "Abtey" und "Heilingholz"

Die umliegenden Waldabteilungen "Abtey" und "Heilingholz" gehörten vom 13. bis zum 16. Jahrhundert zu den Besitzungen des Klosters Kastl bei Amberg im Raum Heumaden. Hier errichteten einige fromme Mönche ein Kloster, das auf Verlangen des Burgtreswitzer Ritters Bernoldus im Jahre 1256 unter den Schutz des Regensburger Domkapitels mit Bischof Albert I. gestellt wurde. Das Abtey-Kloster wurde in den Wirren des Hussitenkrieges zerstört und geriet im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit. Der Moosbacher Pfarrer Andreas Hirn erwähnt in seiner Ortschronik aus dem Jahre 1829 das nur eine halbe Stunde von Moosbach entfernte "Klösterchen", von dem nur noch sehr geringe Spuren zu sehen seien. Die Steine des zerstörten Gebäudes wurden in Moosbach zum Wiederaufbau der am 24. August 1722 durch einen Großbrand zerstörten 9 Häuser und 9 Scheunen verwendet. Die Gegend, in der das Kloster gestanden hat, bekam bei der erstmaligen Anlegung der amtlichen Flurkarten um 1830 die Namen "Abtey" und "Heilingholz". Der genaue Standort des Klosters ist nicht bekannt. Um die Holz- und Weiderechte dieses Gebietes entbrannten im 16. Jahrhundert jahrzehntelange Streitigkeiten zwischen den Moosbacher Bürgern und dem Kloster Kastl, bei denen letztlich der Gemeinde Moosbach die Nutzung des "Abteywaldes" sowie der "Blumenbesuch" ihres Viehs (also die Weiderechte) zugestanden wurden. Das Gebiet der Abtey verbirgt aber auch noch eine geologische Besonderheit. Professor Dr. Anton Forster beschreibt in seiner geologischen Karte von Bayern kleine Metaaplitvorkommen (durch Druck und Temperatur umgewandelte, fein-körnige, Ganggesteine). Es handelt sich um alte, saure (kieselsäurereiche) Gesteine von hellbrauner bis gelblicher Farbe. Im "Abtey-wald" können an der Oberfläche granat-führende Metaaplite, einer Mischung aus Pyrop (37 % Böhmischer Granat), Almandin (50,5 % Gemeiner Granat) und Andradit (12,5 % Kalkeisengranat) gefunden werden.

       
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