Heimatkundlicher Arbeitskreis auf Spurensuche

 

Moosbach. Im Mai 2009 gründeten an der Heimatgeschichte interessierte Bürger der Marktgemeinde Moosbach einen Heimatkundlichen Arbeitskreis (HAK). Bereits im selben Jahr bereits ließen die Mitglieder mit der Ausstellung „Ich hatt` einen Kameraden“ auf sich aufhorchen. Es folgten in diesem Jahr ein Info- und Diskussionsabend über den Todesmarsch von KZ`lern aus Flossenbürg vor 60 Jahren und zum Schönwerth-Jahr ein Abend im Schloss Burgtreswitz. Rechtzeitig zur Vorweihnachtszeit hat der HAK die Broschüre „Spurensuche Nr. 1/2010“ im Farbdruck herausgegeben. Am Donnerstag präsentierte der HAK Moosbach die Broschüre der Öffentlichkeit und Vorsitzende Helene Rolle überreichte an Bürgermeister Hermann Ach und Kreisheimatpfleger Peter Staniczek jeweils ein Exemplar. „Spurensuche“, unter diesem Titel wollen die Mitglieder nun alljährlich in der Weihnachtszeit über ihre geschichtlichen Forschungsergebnisse die Bevölkerung unterrichten. Auf 102 Seiten haben die neun Autoren Peter Franz, Johann Scheuerer, Karl Ochantel, Helene Rolle, Peter Garreiss, Helga Rast, Petra Zielbauer, Xaver Kölbl und Johann Biehler ihre Beiträge geschrieben. „Ich hatt` einen Kameraden“ erinnert Peter Franz, Moosbach an die Schicksale von Soldaten im 1. und 2. Weltkrieg. Außerdem sammelte er Schimpfwörter aus der Moosbacher Gegend und bringt den Beginn und das Ende der Zuchtgenossenschaft Moosbach in Erinnerung. Einen breiten Raum dieser ersten Spurensuche nehmen Interviews mit Zeitzeugen ein. Auch sein Interview Lebenslinien mit Anna Schmid, Moosbach (Postbodn Anne) ist abgedruckt.

So sprach Johann Scheuerer, Rückersrieth mit Johann Eger, Tröbes, der schon als 16-Jähriger dem 1000-jährigen Reich dienen musste. Außerdem befragte Scheuerer den Rückersriether Landwirt Johann Prem über seine Erlebnisse in Krieg und Gefangenschaft. Schließlich bringt er die Flurbereinigungsverfahren in der Gemeinde Moosbach in Erinnerung und schreibt „Vom Sterben in einem kleinen Bauerndorf“. Petra Zielbauer, Heumaden ließ sich von ihrem Schwiegervater Josef Zielbauer, dem Hölzlbauern, aus dessen Leben erzählen. Besonders fleißig war Helene Rolle, Burgtreswitz mit acht Beiträgen. Sie erzählte vom Todesmarsch der KZ`ler aus Flossenbürg und führte dazu zahlreiche Interviews mit alten Leuten. Außerdem erforschte sie die Geschichte der Reliquie des hl. Aurelius, der 150 Jahre alten Ortskirche Burgtreswitz und befragte Margareta Stahl, Saubersrieth über ihre Erlebnisse am Erstkommuniontag vor 83 Jahren. Rolle erinnert in der Broschüre über in Vergessenheit geratene Mundartausdrücke. Nicht fehlen durften natürlich gerade im Schönwerth-Jahr 2010 einige Geschichten wie „Die Holzhetzer“, „Die Hammermännlein“ und „Ein vergessener Geist“. Karl Ochantel, Vohenstrauß schildert den Ort Gröbenstädt im Kriegsjahr 1914 und bringt Unglücksfälle in der schauerlichen Pfreimd zur Sprache, die sich vor 100 Jahren ereigneten. Peter Garreiss, Moosbach stellt die Frage, ob es beim Verkauf des Schlosses Burgtreswitz vor 200 Jahren mit rechten Dingen zuging und informiert über Bautätigkeiten in der Burg Treswitz im frühen 16. Jahrhundert. Außerdem erinnert er an die Fußwaschung an Gründonnerstag des Jahres 1976 und den Dentisten Bruno Böhm, den Krieg und Vertreibung nach Moosbach verschlugen. Helga Rast, Gröbenstädt spricht die gute, alte Zeit an, die oftmals gar nicht so gut war und gibt einen Briefwechsel des Hammergutbesitzers Carl von Sperl bekannt. Schließlich gibt sie Ratschläge zum Kochen und Backen mit „fast Nix“ und schildert gemeinsam mit Xaver Kölbl, Rückersrieth den Ablauf des Bauernjahres bei unseren Vorfahren. Johann Biehler, Grub stellt die Frage, ob die Jagd auch heute noch eine von Männern gehaltene Bastion ist. Die Vereinigte Sparkasse und der Markt Moosbach unterstützten die Herausgabe der ersten „Spurensuche“ unter der Redaktion der drei Vorsitzenden des HAK Helene Rolle, Peter Garreiss und Peter Franz. Für den sehr ansprechenden Buchumschlag zeichnete Michael Hierold, Moosbach verantwortlich. Bürgermeister Hermann Ach freute sich über das hervorragende Werk. Er würdigte die Arbeit des HAK, der in kurzer Zeit schon viel geleistet hat. Er regte an, die Poblotzki-Chronik aus dem Jahre 1980 in einem 2. Band fortzuschreiben. Ach hoffte, dass die Broschüre den Anstoß für die Gewinnung weiterer Mitarbeiter im Arbeitskreis geben wird. Auch Kreisheimatpfleger Peter Staniczek, der den HAK Moosbach vor gut einem halben Jahr mit aus der Taufe hob, freute sich über diese Initiative. „Sie können stolz sein, in so kurzer Zeit schon so viele Initiativen gebracht zu haben“. Die Broschüre ist bei den örtlichen Banken und im Tourismusbüro Moosbach für eine Schutzgebühr von 5 Euro erhältlich.  

 

Der Heimatkundliche Arbeitskreis Moosbach stellte sein Werk, „Spurensuche 1/2010“, der Öffentlichkeit vor und überreichte an Bürgermeister Hermann Ach und Kreisheimatpfleger Peter Staniczek ein Exemplar.